Das Einzigartige des Christentums
Wovon handelt das Christentum in seinem inneren Kern? Was ist das Einzigartige am Christentum, das es in keiner anderen Religion gibt? - Es ist nicht das Evangelium, denn das Evangelium ist bereits Teil der Antwort auf das grundlegende Problem. Wenn wir heute in Gesprächen mit der Sünde oder der Liebe Gottes zu argumentieren beginnen, setzen wir bereits wesentliche Fakten voraus, die heutzutage nicht mehr allgemein bekannt und akzeptiert werden.
Das Einzigartige des Christentums besteht darin, dass es...
1. ..Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, als den höchsten Wert, den größten Schatz im Universum ansieht.
Warum ist unser Gott einzigartig? Weil Er der Schöpfer und Erhalter des Universums ist. (Kolosser 1,15-17: Er (Jesus) ist „das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn durch Ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alle Dinge sind durch Ihn und für Ihn geschaffen. Und Er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch Ihn.“
Das Christentum macht ernst mit der Aussage in 5. Mose 32,39: „Erkennt jetzt, dass ich allein es bin und neben mir kein andrer Gott besteht! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich verwunde, aber heile auch wieder, und niemand kann aus meiner Hand erretten!“
Jesaja 43,11: „Ich, Ich bin der HERR, und außer Mir ist kein Erretter.“
Jesaja 45,5: „Ich bin der HERR und sonst ist keiner; denn außer Mir gibt es keinen Gott.“
5. Mose 6,4-5: „Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein! Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“
Die Bibel lehrt, dass es nur einen einzigen wahren Gott gibt und dass Er allein Verehrung und Dienst verdient.
Das Einzigartige des Christentums besteht weiter aus der traurigen Feststellung, dass...
2. ..wir diesen Gott nicht als den höchsten Wert verehren.
Die Bibel beschreibt die Menschen in Römer 1,21 folgendermaßen: „..weil sie Gott zwar kannten, Ihm aber doch nicht als Gott Verehrung und Dank dargebracht haben, sondern in ihren Gedanken auf nichtige Dinge verfallen sind und ihr unverständiges Herz in Verfinsterung haben geraten lassen...“
Daniel 5,23: „.. du (lässt Gott Belsazar dem letzten König der Babylonier ausrichten) hast dich über den Herrn des Himmels erhoben..... den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt.“
Dieser mangelnde Respekt Gott gegenüber ist unverzeihlich und lädt Schuld auf uns. Das ist ein zentraler Punkt des Christentums, dass es darauf besteht, dass...
3. .. wir uns dadurch der Sünde schuldig machen,..
Weil alle Menschen Gott nicht angemessen verehren, d.h. Ihm nicht den nötigen Respekt erweisen, sind wir alle Sünder. - Deshalb heißt es in Römer 3,23: „..denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck.“
Die Bibel spricht von der Sünde als von einer geistlichen Macht, die den Menschen beherrscht und zum Handeln gegen Gott und Seine Gebote treibt (Römer 7,21-23: „Ich finde somit bei mir, der ich das Gute tun will, das Gesetz (= den Zwang) vor, dass bei mir das Böse zustande kommt. Denn nach meinem inneren Menschen stimme ich dem göttlichen Gesetz freudig zu, nehme aber in meinen Gliedern ein andersartiges Gesetz wahr, das dem Gesetz meiner Vernunft widerstreitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern wirkt.“ - Sünde ist Zielverfehlung, d.h. wir leben nicht unserem ursprünglichen göttlichen Auftrag entsprechend und stecken deshalb schuldig gegenüber Gott und Menschen fest.
Das wiederum hat zur Folge, dass wir ...
4. ...unter Seinem allmächtigen Zorn stehen.
Die Bibel bezeugt mit großem Ernst, dass die Sünde des Menschen den brennenden Zorn des heiligen, gerechten Gottes hervorruft.
Römer 1,18: „Denn Gottes Zorn offenbart sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit (= die wahre Erkenntnis Gottes) in (oder: mit) Ungerechtigkeit unterdrücken.“
Gott entlud Seinen Zorn über Seinen Sohn auf Golgatha. Seitdem gibt es nur durch Buße und Umkehr Rettung vor Gottes Zorn. Römer 5,9; 1.Thessalonicher 1,10; 5,9; Psalm 78,38
Im Kreuzestod Jesu Christi erleben wir nicht nur den Höhepunkt der Liebe Gottes, sondern auch den Höhepunkt des Zornes Gottes. Ebenso wird am Ende der Welt nicht nur Gottes unendliche Liebe allen offenbar, sondern auch Sein ewiger Zorn.
Kolosser 3,6: „.. um der Sünden willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.“
Der Kern des Christentums besteht in dem Evangelium von Jesus Christus, dass ..
5. .. Er allein uns von Seiner eigenen Verdammnis erlösen kann..
Der Zorn Gottes lastet mit furchtbaren Folgen auf jedem Menschen. Es gibt nur eine Rettungsmöglichkeit, wie Johannes 3,36 sagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne ungehorsam bleibt, wird das Leben nicht zu sehen bekommen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihn gerichtet (= bleibt über ihm).“
Römer 3,24-25: „..(Die Gläubigen werden) ohne Verdienst gerechtfertigt allein durch Seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.“
Die Schrift lehrt, dass die unverdiente Güte, die Gott völlig verdorbenen Sündern erweist, nichts mit einer Initiative von ihrer Seite aus zu tun hat, noch damit, dass Gott im Voraus weiß, was die Menschen aus ihrem Willen heraus tun werden; es handelt sich allein um Seine souveräne Gnade und Barmherzigkeit (Epheser 1,4-7; Titus 3,4-7; 1. Petrus 1,2).
Das Evangelium von Jesus Christus beschreibt weiter,..
6. ..was der Vater durch den Tod und die Auferstehung Seines Sohnes Jesus Christus für jeden, der an Ihn glaubt, getan hat,..
Römer 3,25: „Ihn (d.h. Jesus) hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an Sein Blut, um Seine Gerechtigkeit zu erweisen...“
Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (oder: dienen), nämlich denen, welche nach Seinem Vorsatz (oder: Seiner Vorherbestimmung) berufen sind.“
Römer 8,32: „Er, der Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle (in den Tod) dahingegeben hat: wie sollte Er uns mit Ihm nicht auch alles (andere) schenken?“
Der Vater enthält Seinen Kindern nichts Gutes vor. - Die Einzigartigkeit des Christentums besteht darin, dass...
7. .. diejenigen, die in Jesus Christus sind, keine Verurteilung, kein Gericht mehr zu befürchten haben.
Weil Jesus Christus an meiner Stelle für meine Sünde gestorben und auferstanden ist, muss ich jetzt keine Verurteilung mehr fürchten. Jesus ist das Lamm Gottes, das auch meine Sünde getragen hat und so den Zorn Gottes von mir abgewendet hat.
Römer 8,1: „So gibt es also jetzt keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind.“
Römer 8,37-39: „..in dem allem (= in allen diesen Nöten) siegen wir weitaus (oder: überlegen) durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Schon im Alten Testament (Jesaja 32,17) wurde es vorhergesagt: „..die Wirkung der Gerechtigkeit wird Friede sein und das Ergebnis der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für immer.“ - Jesus hat das durch Seinen Tod und Seine Auferstehung zur Ehre des Vaters vollbracht.
Das Einzigartige des Christentums besteht darin, dass es Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, als den höchsten Wert im Universum ansieht; sowie aus der traurigen Feststellung, dass wir diesen Gott nicht als höchsten Wert verehren. Dadurch machen wir uns der Sünde schuldig und stehen deshalb unter Seinem allmächtigen Zorn. Er allein kann jeden, der an Ihn glaubt durch den Tod und die Auferstehung Seines Sohnes Jesus Christus von Seiner eigenen Verdammnis erlösen. Das Wesen des Christentums besteht darin, dass diejenigen, die in Jesus Christus sind, keine Verurteilung mehr zu befürchten haben.
Manfred Herold
herold-manfred@t-online.de