Wie Gott durch den Heiligen Geist wirkt.

Der Schreiber des Hebräerbriefes betete am Ende seines Briefes für die Empfänger: „Er (der Vater im Himmel) rüste euch völlig zu jedem guten Werk aus, damit ihr Seinen Willen tut, indem Er in euch das wirkt, was vor Ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ Hebräer 13,21) Zu diesem Zweck hat Jesus Seinen Stellvertreter, den Heiligen Geist gesandt. Die Frage ist nun: Hat der Heilige Geist freie Hand in dir, dass Er in dir und durch dich wirken kann, was dem Vater gefällt? - Jesus hat Seinen Teil der Abmachung erfüllt – machst du mit?

Weißt du, wie Gott wirkt und ziehst die praktischen Konsequenzen daraus? Folgende Grundsätze solltest du kennen und beachten, denn auf ihrer Basis wirkt der Vater durch den Heiligen Geist:

1. Niemand bekommt etwas von Gott, wenn er nicht darum bittet.

Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet!“ (Jakobus 4,2) Durch die ganze Bibel ist der von Gott empfohlene Weg etwas zu erhalten – das Gebet. Wir sind und bleiben Geschöpfe Gottes und werden immer wieder durch die Tatsache daran erinnert, dass Wesentliches in unserem Leben uns nur geschenkt werden kann (Gesundheit, Nahrung, Liebe, Lebenszeit usw.). Die einfache Erklärung für viele unserer Nöte und Probleme lautet: „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet!“

Im Leben als Christ geht nichts automatisch: Es muss erbeten sein! Nur der Beter empfängt etwas. (Erklärt dies deinen Mangel?) Allein der Beter beweist, dass er Gott liebt, gehorcht, vertraut. (Wer nicht, oder nur wenig betet zeigt dadurch, dass er noch mit seiner eigenen Kraft und seinem Vermögen rechnet.)

Beten ist demütigend, - deshalb hat es einen so hohen Stellenwert und ist es so selten. „..wenn … Mein Volk, über dem Mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und suchen Mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will Ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2. Chronik 7,14)

Jesus sagt in Johannes 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von Mir könnt ihr nichts tun.“ Gebet ist das geeignetste Mittel in IHM zu bleiben, d.h. in enger Gemeinschaft, d.h. im Austausch mit IHM zu bleiben. „Wir sind nur das, wie wir erbeten haben!“

Gebet ist der sicherste Gradmesser deines geistlichen Lebens. Der Heilige Geist wirkt, indem Er uns zum Beten ermuntert, uns zu Betern macht. Unsere Gruppenveranstaltungen, unsere Suppenküche, unsere Gottesdienste, unser Kaffee „Auszeit“ werden immer nur das sein, was sie durch vorbereitendes Gebet wurden.

Wenn ich sagte: Durch Gebet bleibe ich in Gemeinschaft mit Jesus, dann ist klar: Der Heilige Geist will uns auf dem größt-denkbaren Abstand zur Sünde halten! Wer Sünde festhält (Unversöhnlichkeit, neg. Gerede, Ungeduld...) muss sich nicht wundern, wenn sein Gebet nicht erhört wird.

Was beklagt sich der Mensch, solange er lebt? Ein jeder klage über seine Sünden!“ (Klagelieder 3,39) Töte die Sünde der Gebetslosigkeit, sonst ist all dein frommes Tun reine Zeitverschwendung! Gott verherrlicht sich Selbst, indem Er uns zu Betern macht und die Gebete Seines Volkes dann erhört!

2. Niemand kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht von Gott gegeben wird!

Ein Mensch kann sich nichts nehmen, es sei denn, es ist ihm vom Himmel gegeben.“ (Johannes 3,27) Diese Aussage wehrt den manchmal zu hörenden Spruch ab, durch Beten „beanspruche“ der Christ etwas, das Gott zu geben versprochen hat. Wir haben nichts zu beanspruchen, aber wir nehmen, wenn es gut geht, was Jesus uns gibt!

Das Leben mit Gott ist kein Selbstbedienungsladen, den man nach Belieben besuchen und sich nehmen kann, was man möchte. Obwohl bei Gott alles umsonst angeboten wird, kann und wird nur der nehmen, der Gott liebt, Ihm gehorcht und vertraut. Denn nur solchen gilt das Angebot Jesu. Nur solche können und werden nehmen, nur solchen gilt die Verheißung.

Du wirst heute und in den kommenden Tagen nur so viel von Gott empfangen, als dein Herz fähig und bereit ist, im Glauben dankbar anzunehmen.

Daraus ergibt sich, dass du für Gott und deinen Nächsten nur das sein kannst, was du vom Herrn empfangen hast. Du kannst stets nur das weitergeben, was du empfangen hast. „Und Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete sie; und Er brach sie und gab sie den Jüngern, damit diese sie der Menge austeilten.“ (Lukas 9,16) Wenn du in der Stille vor Gott nichts empfangen hast, kannst du nichts weitergeben.

Oft jedoch geraten Christen auf Abwege und verirren sich in eigenwilligem Götzendienst. Apostelgeschichte 7,41 beschreibt eine Situation in Israels Geschichte, in die auch wir leicht geraten können: „Und sie (die Israeliten) machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken ihrer Hände. Wie viele Menschen verkümmern im Götzendienst ihrer selbst gebastelten Heiligtümer.

Sie wollten alles selbst machen, selbst schaffen – nur nicht bitten, nur nicht nehmen, nur in keine Abhängigkeit geraten, selbständig sein und bleiben. - Solche Menschen verurteilen sich selbst zu geistlicher Armut. „Wir sind nur, was wir empfingen!“ („Was besitzt du, das du nicht empfangen hast?“ 1. Korinther 4,7)

In 2. Korinther 1,3-4 heißt es: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.“

Das Argument lautet also: Wir haben Probleme, erfahren Leid und Verfolgung - irgendwann dann den Trost des Herrn. Dass du getröstet und gestärkt wirst, soll dich dazu motivieren und ausrüsten, andere in deiner Umgebung, Familie, Freundeskreis zu trösten, zu ermutigen und zu stärken. Hast du deine Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Schule oder deiner Familie schon einmal unter dem Aspekt dieser beiden Verse betrachtet? (Empfangen um zu geben! – siehe Vers 6) „Umsonst habt ihrs empfangen, umsonst sollt ihrs geben“ (Matthäus 10,8).

3. Niemand kommt zu Jesus, wenn der Vater ihn nicht zieht.

Jesus spricht: „Niemand kann zu Mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht....“ (Johannes 6,44) „..wenn Ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu Mir ziehen.“ (Johannes 12,32)

Wen zieht der Vater zu Jesus? - „Denn in Ihm hat Er (der Vater) uns ja schon vor Grundlegung der Welt dazu erwählt, dass wir heilig und unsträflich vor Seinem Angesicht dastehen sollten, und hat uns in Liebe durch Jesus Christus zu Söhnen, die Ihm angehören sollten, vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen Seines Willens.“ (Epheser 1,4-5)

Wodurch zieht der Vater Menschen zu Jesus? „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“ (Römer 10,17)

Beten wir darum, dass der Vater bestimmte Menschen zu Jesus zieht!? Da es wirklich darauf ankommt, sind alle unsere selbst erdachten Wege ohne Gebet nicht zielführend. Machen wir uns keine Illusionen: Weder großartige Bildshows, noch gekonnte Pantomimen, keine noch so ausgefeilte Predigt bringen Menschen dazu, sich Jesus zuzuwenden, sondern nur der Vater, der durch das geist-gewirkte Wort Gottes Menschen zu Jesus zieht. „Gott hat uns tüchtig gemacht zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ (2. Korinther 3,6)

Jesus gibt gern Anteil aus Seinem Reichtum. Die einzige Begrenzung für Sein Geben ist unsere Sattheit! - „Wehe euch, die ihr satt seid.“ (Lukas 6,25)

Wozu zieht der Vater Menschen zu Jesus? Wir sollten uns alle das Gebet Jesajas zu eigen machen, der die richtige Motivation hatte, als er sprach: „Ach, dass du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht ... um deinen Namen deinen Feinden bekannt zu machen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern..“ (Jesaja 64,1) Hier steht allein Gott im Mittelpunkt, nicht wir Menschen, nicht unsere Not, unser Ansehen, unsere Gemeinden – sondern allein Gott der Herr, der Vater unseres Herrn Jesus Christus!

Muss der Vater auch von uns sagen: „Und Er sah, dass niemand da war, der retten konnte. Er wunderte sich, dass sich niemand ins Mittel legte.“ (Jesaja 59,16)

Ich habe unter ihnen nach einem Mann gesucht, der eine Mauer aufführen könnte und vor Mir für das Land in den Riss treten möchte, damit es nicht ganz zugrunde geht. Aber ich habe keinen gefunden.“ (Hesekiel 22,30)

- Niemand bekommt etwas von Gott, wenn er nicht darum bittet! – Römer 8,26

- Niemand kann sich etwas nehmen, wenn es ihm nicht von Gott gegeben wird! – Jakobus 1,5

- Niemand kommt zu Jesus, wenn ihn der Vater nicht zieht! - Johannes 12,32

Bleiben wir uns bewusst: Die Welt geht nicht zugrunde an der Macht des Bösen, sondern an der Ohnmacht der Guten. Nicht an der Gottlosigkeit der Heiden, sondern an der Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit der Christen! - Der Heilige Geist wurde dir gegeben, damit du leben kannst, wie es dem Vater gefällt. - Amen!

Manfred Herold


Manfred Herold